Ausstellung zum 34. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst 2010, Städtische Galerie Bremen, 2011
Computer mit Drucker, Büropapier (DIN A4-Format), doppelseitige Fotoaufkleber, Jalousie (silber), Namensschilder
Städtische Galerie Bremen, erste Etage: Inmitten des Ausstellungsraumes ruht eine weiß gestrichene, leere Wand. Schräg gegenüber ein Büro mit Fenster. Der Blick ins Innere bleibt aufgrund der angebrachten, geschlossenen Jalousie verwehrt. Das Licht, welches durch die Ritzen der Jalousie fällt, lässt Aktivität im Inneren vermuten.
Der Eröffnungsabend beginnt. Gäste treffen nach und nach ein, verteilen sich über die Räume, die Ausstellung füllt sich. Es wird betrachtet, gesprochen, sich verhalten. Von Beginn an bewegen sich mark inmitten der Gäste – zu erkennen an einem gravierten Namensschild. Das Geschehen in seinen Facetten von Gesprochenem, Gesten, Handlungen und sonstigen audiovisuellen Erscheinungen wird von mark gefiltert. Im Büro – als Arbeitsraum eingerichtet und für Besucher unzugänglich – werden die Beobachtungen in einzelnen Sätzen am Computer notiert: Jedes mark-Mitglied vollzieht dies für sich alleine, als Baustein der gemeinsamen Handlung. Die formulierten Sätze werden umgehend ausgedruckt und im Galerieraum an der bisher ruhenden Wand aufgehängt. Während des Abends baut sich ein formales und sprachliches Raster auf, Blatt für Blatt, Satz für Satz. Stattgefundenes wird durch das Herauslösen und Aufschreiben zum Beginn einer Erzählung und eröffnet die Möglichkeit zur Fiktion. Besucher werden zu Protagonisten. Im System der sich erweiternden Arbeit oszillieren Erleben und Lesen derselben Situation.